Erlebnis vs. Aufgabe: So unterschiedlich kaufen Frauen und Männer ein

14. Mai 2018

Kaufen Frauen und Männer wirklich so ein?

„Schatz, gehst du mit mir shoppen?“ Bei vielen Männern löst dieser Satz ihrer Partnerin großen Unmut bis schweißnasse Hände hervor. Denn beim Thema Einkaufen gehen die Meinungen von Frau und Mann meilenweit auseinander. Während die Damen für das Besorgen des neuen Kleidungsstücks am liebsten den ganzen Tag verplanen, kann es den Herren nicht schnell genug gehen. Oder sind das alles stereotypische Denkweisen und in der Realität verhält es sich ganz anders?

So sieht das Klischee aus!

Das Klischee sieht etwas überspitzt zumindest so aus: Die Frau überlegt sich bereits im Voraus, was alles auf ihrer Einkaufsliste steht. Eine Jeans wird dringend benötigt, Oberteile braucht man eigentlich nicht, aber eine neue Übergangsjacke wäre nicht schlecht. Mit diesem Plan startet die Frau in ihren Shoppingtag. Sie tingelt von Geschäft zu Geschäft, probiert ein Oberteil nach dem anderen an, rennt kreuz und quer durch den Laden, weil sie immer von der genau gegenüberliegenden Seite des Geschäfts ein Kleidungsstück am Ständer erblickt, das unbedingt mit in die Umkleidekabine muss. Sachen, die nicht sofort kategorisch aussortiert werden, werden erstmal an der Kasse zurückgelegt. Nachdem alle Geschäfte ein Mal abgeklappert wurden, gibt es eine Pause mit Kaffee und Kuchen, in der Frauen die Fotos der besten Oberteile an ihre Freundinnen weiterleiten. Nach dem Feedback geht es wieder in die Modeläden, die zurückgelegten Teile werden ein weiteres Mal anprobiert, bevor es endlich, am Ende eines langen Tages, zur Kasse geht. Zu Hause stellt die Frau fest: Ich habe sechs neue T-Shirts, keine Jeans und keine Jacke. Eigentlich steht mir weder Grün noch Gelb besonders, also werde ich wohl mindestens zwei Teile umtauschen gehen. Und wie sieht es beim Mann aus? Er braucht eine neue Jeans, geht in den erstbesten Hosenladen, den er findet, probiert eine Jeans an und geht zur Kasse. Nach nicht einmal zehn Minuten geht der Mann zufrieden mit seiner neuen Hose nach Hause. Erkennt ihr euch wieder?

Die Wahrheit hinter den Stereotypen

Die Vorurteile beim Einkaufsverhalten von Mann und Frau kommen nicht von ungefähr. Dass beide Geschlechter unterschiedlich shoppen, ist bewiesen und liegt an mehreren Faktoren. Frauen sind während des Einkaufens deutlich beeinflussbarer als Männer. Die Dekoration im Schaufenster sieht super aus, der Kaschmirpullover auf dem Tisch fühlt sich so herrlich an, der Laden hat ein tolles Ambiente – Die Damenwelt ist empfänglicher für optische und haptische Reize. Außerdem beziehen Frauen im Laufe ihrer Shoppingtour neue Kriterien mit ein, ändern andere möglicherweise ab und so beginnt der Entscheidungsprozess immer wieder von Neuem. Männer haben dagegen eine konkrete Kaufabsicht und interessieren sich nicht groß für das Drumherum um das Wunschobjekt. Um auf diese verschiedenen Bedürfnisse einzugehen, gibt es sogar ein spezielles Forschungsgebiet, das Gender Marketing.

Shopping ist für Frauen ein Erlebnis

Tatsächlich wurden auch bereits Studien durchgeführt, die belegen, dass Männer deutlich häufiger als Frauen ein Kleidungsstück, das sie anprobieren, anschließend mit zur Kassen nehmen. Weibliche Kundinnen wollen dagegen zunächst sichergehen, dass es keine bessere Alternative gibt. Das hat unter anderem damit zu tun, dass Frauen im Allgemeinen kritischer beim Einkauf sind und Defizite eher wahrnehmen als die Herren. Generell scheint nach aktuellen Studien zu gelten: Männer kaufen, Frauen shoppen – wobei mit shoppen in diesem Fall eine Art freudiges Erlebnis assoziiert wird. Der männliche Kunde sieht das Einkaufen als eine Aufgabe an, die abgehakt werden muss. Deswegen ist für ihn vor allem Schnelligkeit von Bedeutung. Ein Verkäufer, der nicht nachsehen will, ob die gewünschte Jeans noch im Lager ist? Ein totales No-Go. Für andere Dinge will der Mann den Verkäufer dagegen fast gar nicht um sich herum haben – im Gegensatz zu den Frauen. Sie lieben Beratung, wollen sich willkommen und als Kundin wertgeschätzt fühlen.

Das Fazit

Auch wenn viele die strenge Unterscheidung zwischen Mann und Frau nicht mögen, beim Thema Einkauf stecken in den Klischees einige Wahrheiten. Natürlich kauft nicht jede Frau und jeder Mann exakt so ein wie seine Geschlechtsgenossen. Es gibt auch Frauen, die das Shopping so kurz wie möglich halten wollen und Männer, die ausgedehnte Einkaufstouren lieben. Doch im Großen und Ganzen gibt es wesentliche Unterschiede beim Kaufverhalten, die sich an den Geschlechtern orientieren. Mit diesem Wissen hilft es euch vielleicht, den Partner beim nächsten Bummel durch die Stadt besser zu verstehen – Das Einkaufsverhalten liegt eben in seiner oder ihrer Natur.

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